nach der Novelle von Regina Dürig

In einer Bühnenfassung von Anna Laner und Blanka Rádóczy

Im Schraubstock von Selbst- und Fremdbestimmung. Wo hört die Handlungsfähigkeit auf und wo fängt das Ausgeliefertsein an?
Lieber keine Spielverderberin sein, um nicht als „Feminist Killjoy“ – nach Sara Ahmed – abgestempelt zu werden, dabei aber stets darauf achten, sich nicht selbst zu verraten: In diesem Spannungsfeld versucht ein namenloses Du, sich von der Kindheit bis weit ins Erwachsenenalter unbeschadet durchs Leben zu navigieren, doch nicht ohne dabei Federn zu lassen …

Zur Spielserie

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ZUM NACHLESEN

Löcher im Federkleid: „Federn lassen“ als Theaterstück
Blanka Rádóczy und Andrea Simeon im Gespräch mit Sarah Wetzlmayr, Bühne Magazin

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ZUM NACHHÖREN

#MeToo als Erzählexperiment: „Federn lassen“ von Regina Dürig
Franziska Hirbrunner im Gespräch mit Regina Dürig auf SRF

Ö1 Kulturjournal
nachzuhören bis Di, 10.05.2022

Ö1 Clubsendung
nachzuhören bis Mi, 11.05.2022

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Die Kosmos Kommunikation im Gespräch mit  Blanka Rádóczy (Regie & Bühne) und Andrea Simeon (Bühne- und Kostüm)

In FEDERN LASSEN geht es um Grenzüberschreitungen und Übergriffe – physisch wie psychisch. Regina Dürigs Sprache ist sehr dicht, aber reduziert. Wie geht ihr damit in der Inszenierung um?

Wir lassen der Sprache viel Raum. Es gibt natürlich Vorgänge und Aktionen auf der Bühne, aber die Sprache soll sich auf jeden Fall entfalten können. Die kurzen Geschichten, aus denen sich die Novelle zusammensetzt, fühlen sich für uns ein bisschen an wie Songs, die zu einem Album zusammengefügt werden. Von der Kindheit, über die Jugend bis hin zum Erwachsenenalter – wie ein biografisches Musikalbum. Die Herausforderung bei so szenenhaften Texten ist immer, wie man sie miteinander verbindet.

Der ganze Bühnenraum hat sich in einen großen leeren Pool verwandelt – wie ist es dazu gekommen?  Welches Bühnen- und Kostümkonzept habt ihr für die Inszenierung entwickelt?

Die einzelnen Geschichten in Regina Dürigs Novelle sind mit sehr viel Scham behaftet. Solche Geschichten erzählt man sich nicht überall. Die Frage war also, an welchem Ort und in welcher Stimmung sich die Spieler*innen diese Geschichten erzählen. Wir wollten eine geschlossene Welt kreieren, innerhalb der die Geschichten miteinander verbunden werden und nichts von außen eindringt. Durch das Motiv Scham, sind wir aufs Waschen gekommen, auf Wasser als reinigendes Element – dadurch entstand intuitiv die Idee eines leeren Pools. In einer Art Katerstimmung nach einer Party treffen also Menschen in einem verlassenen Pool aufeinander. Durch das Spiel mit den Requisiten ist im Probenprozess (beim Pool Putzen) zufällig ein interessantes Geräusch entstanden, das uns auf die Idee gebracht hat, den Sound live abzunehmen (durch Mikrophone an/in den Objekten/Requisiten). Das haben wir letztlich als Konzept weiterverfolgt und es ist eine eigene Soundebene entstanden, die neben der Sprache eine Rolle spielt und die sehr zu dieser geschlossenen Welt passt. Wir versuchen alle Mittel der Inszenierung (Spiel, Bühne, Requisiten, Klänge) gleichberechtigt zu behandeln.

Ihr arbeitet oft gemeinsam. Wie ist die enge Zusammenarbeit zwischen euch entstanden, wo liegen die Gemeinsamkeiten?

Wir sind auch beste Freundinnen. Wir haben an der Universität für angewandte Kunst Wien in der Klasse für Bühnen- und Filmgestaltung studiert, danach hat Blanka noch Regie dazu studiert. Dann gab es ein paar Zusammenarbeiten im Bereich der Bildenden Kunst, aber wir würden sagen, dass unsere Ästhetik am meisten durch die Assistenzen bei Anna Viebrock geprägt wurde, das war unsere Schule.

 

 

 

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