SWTT #3 | STAY WITH THE TROUBLE!

Real Life Edition #3

Beginn: Sa, 03. Okt. 2020 | 17:00

Wenn „Weiblichkeit“ in der kapitalistischen Gesellschaft als Arbeitsfunktion konstituiert worden ist, die die Produktion der Arbeiterschaft unter dem Deckmantel eines vermeintlichen biologischen Schicksals verschwinden lässt, dann ist „Frauengeschichte“ zugleich auch „Klassengeschichte“.
Silvia Federici

17:00 OPUS MALEFICARUM – ECHOES FROM WITCH TO BITCH
Chorische Mahnwache von Elke Auer, Eva Jantschitsch, Rina Kaçinari & Anna Laner
Am Siebensternplatz!

18:00 There’ve always been Kings AND Queens
Lecture Performance von Marie Schleef, Berlin
Publikumsgespräch im Anschluss
Eintritt frei, bitte Anmeldung unter karten@kosmostheater.at

 

OPUS MALEFICARUM – ECHOES FROM WITCH TO BITCH

Ein 13-köpfiger Frauen*chor ist hier rebellischer Körper, scharfzüngige Kommentatorin und widerständige Instanz. Ausgehend von Caliban und die Hexe von Silvia Federici, verhandelt das chorische Mahnecho die Geschichte der Ausbeutung und Enteignung weiblicher* und kolonialisierter Körper und den darin verwurzelten Schulterschluss von Kapitalismus und Patriarchat aus feministischer, antirassistischer und antikolonialer Perspektive.

Mit: Bana Haddad, Ljubica Jaksic, Negin Rezaie, Eva Kindermann, Lisa Kortschak, Betül Seyma Küpeli, Sabine Marte, Cemile, H. Ezgi Karakaş Schüller, Ajda Sticker, Sakîna Teyna, Stefanie Sourial, Dolores Winkler

Ein Projekt von: Elke Auer, Eva Jantschitsch, Rina Kaçinari & Anna Laner | Kostüme: Lisi Lang

Eine Produktion von Wienwoche 2019

 

There’ve always been Kings AND Queens

Lecture Performance

Die Arbeit basiert auf dem schriftlichen Teil von Marie Schleefs Diplominszenierung über die Abwesenheit des weiblichen Kanons in der deutschsprachigen Theaterlandschaft und geht auf die Suche nach verschollenen (Theater)Autorinnen.

Anhand Virginia Woolfs Meditation über Shakespeares fiktionaler Schwester Judith, der Wiederentdeckung der ersten Romanautorin Aphra Behn und der Kanonisse und ersten Theaterautorin Deutschlands Hrotsvitha von Gandersheim, wird die Geschichte aus männlicher Sicht sowie die Tradition des deutschsprachigen Kanons revidiert und hinterfragt.

[Ich] will mir einmal vorstellen, was geschehen wäre, wenn Shakespeare eine wunderbar begabte Schwester gehabt hätte, sagen wir, mit dem Namen Judith. […] Sie nahm hin und wieder ein Buch zu Hand, eines ihres Bruders vielleicht, und las ein paar Seiten. Aber schon kamen ihre Eltern herein und ermahnten sie, die Strümpfe zu stopfen oder die Suppe umzurühren. [… So] schnürte sie ein kleines Bündel mit ihren Habseligkeiten, ließ sich in einer Sommernacht an einem Seil herunter und macht sich auf den Weg nach London. […] Wie [ihr Bruder] hatte sie eine Begabung fürs Theater. [… Doch] der Theaterdirektor brach in Hohngelächter aus […]—keine Frau, sagte er, sei fähig Schauspielerin zu werden. Und so —gab sie sich in einer Winternacht selbst den Tod und liegt an einem Kreuzweg begraben, wo jetzt an der Station Elephant und Castle die Busse halten.

Aus Ein Eigenes Zimmer, Virginia Woolf (1929)

Von und mit: Marie Schleef

 

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Leider müssen die Keynote von Luise Meier und das Dramatical
Musical Reading von Fauna wegen den aktuellen Reisebe-
schränkungen durch das Coronavirus abgesagt werden.
Die chorische Mahnwache und die Lecture Performance von
Marie Schleef finden bei freiem Eintritt statt!

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19:30 KEYNOTE von und mit LUISE MEIER
freie Autorin (MRX Maschine, 2018) und Servicekraft, Berlin
Publikumsgespräch im Anschluss

21:00 MENSTRUAL PROPHECIES
Dramatical Musical Reading von Rana Farahani aka Fauna

 

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